Wir sitzen
bereits im Flugzeug der Swiss mit Ziel Los Angeles und der Kapitän meldet:
„boarding completed“. Mental stellen wir uns auf den langen Flug ein, 13
Stunden sollen wir unterwegs sein. Doch gut eine halbe Stunde geschieht gar
nichts, dann meldet sich der Kapitän wieder: „Wir haben Probleme mit Triebwerk
Nummer drei, es scheint, dass die Treibstoffzufuhr undicht ist, wir müssen die Ursache
finden“. Es dauert eine weitere geschlagene Stunde bis fest steht, dass das
Problem nicht behoben werden kann. Wir müssen das Flugzeug wechseln. Das geht
natürlich nicht sofort. So können wir erst mit vier Stunden Verspätung endlich
abheben. Dafür ist der Flug sehr ruhig und die Einreiseformalitäten in Los
Angeles gehen zügig von statten. Ein Taxi bringt uns zum einem Motel in
Norwalk, einem Teil von der Grossagglomeration Los Angeles, wo wir übermüdet
ins Bett fallen.
Am Morgen ist es bewölkt.
Das passt gut, denn ich muss fast eine Stunde zu Fuss zu der Spedition laufen,
wo ich den Brummi vor gut fünf Monaten zurückgelassen habe. Dort steht er noch
immer wie ich mit grosser Erleichterung feststelle. Allerdings ist die riesige
Halle mit Oldtimerautos vollgestellt, die zum Export bestimmt sind, vorwiegend
sind es alte Porschetypen. Es muss zuerst eine Gasse zum Brummi, der ganz
hinten in einer Ecke steht, freigemacht werden. Dazu bietet der Chef das
gesamte Büropersonal auf. Einige der Oldtimer kann man noch starten, andere
müssen von Hand zur Seite geschoben oder mit einem Hubstapler weggezogen
werden. Nach gut einer halben Stunde harter Arbeit ist dann der Weg frei. Der
Brummi lässt sich zwar etwas Zeit, dann aber springt der Motor an und wir
verlassen die Halle. Als Dank verteile ich an alle Beteiligten Schweizer
Schokolade. Den Rest des Tages verbringen wir mit Einkaufen, Auspacken und
Vorbereitungen für die Abfahrt am nächsten Tag.
Zuerst fahren wir
nach Riverside, etwa 50 Meilen von Los Angeles entfernt. Das ganze Gebiet ist ein
einziger Siedlungsbrei, auf den teils achtspurigen Autobahnen herrscht ein
immenser Verkehr. An diese Art Auto zu fahren müssen wir uns noch gewöhnen. Das
Städtchen Riverside hat ein hübsches Zentrum mit Gebäuden aus der Zeit, wo
Kalifornien noch spanisch war. Besonders das „Mission Inn“, stilvoll mit
antiken Möbeln und Gemälden ausgestattet, gefällt uns sehr. Dann sind wir aber
schon in der Wüste, das Thermometer im Auto zeigt bald 40 Grad und mehr. In
Palm Springs besuchen wir den „Indian Canyon“ mit seinen grünen Palmen. Der
Kontrast zu der trockenen Umgebung könnte nicht grösser sein…………….
Spät am
Nachmittag erreichen wir den nördlichen Eingang des „Joshua Tree National
Parks“. Zuerst erstehen wir für 80 $ den Jahrespass für alle US- Nationalparks.
Dieser Park hier wurde nach dem in grosser Zahl wachsenden Wüstenbaum, dem
Joshua Tree, benannt. Die Gegend ist wüstenhaft mit vielen runden Granitfelsen.
In einem einfachen Campingplatz verbringen wir unsere erste Nacht in Amerika im
Auto. Wie schon gesagt, es ist heiss hier und das erschwert die Wanderungen am
nächsten Tag erheblich. Trotzdem nehmen wir einige von den markierten
Wanderwegen unter die Füsse. Aber ohne genügend Wasser mitzunehmen wäre es leichtsinnig.
Der abrupte Übergang von den frühlingshaften Temperaturen in der Schweiz zur
Wüstenhitze Kaliforniens macht uns zu schaffen. Die wilde Landschaft
entschädigt uns aber für die Strapazen. Mit einem unerwarteten Problem haben
wir bei der Rückkehr zum Auto zu kämpfen. Die wilden Bienen (oder sind es
Wespen?) sind hier besonders aggressiv. Zu dieser Zeit brauchen sie anscheinend
Wasser und in der Wüste ist ihnen alles recht. Sie finden etwas Feuchtigkeit im
Ablaufrohr unter dem Auto und sie verteidigen den Platz so, das wir beim
Einsteigen sehr aufpassen müssen, nicht angegriffen zu werden. Beim Fahren
werden wir die meisten los und die wenigen, die trotzdem im Rohr geblieben
sind, spülen wir mit Wasser runter. Sorry, ihr habt uns auch nicht gefragt, ob
ihr bei uns wohnen könnt.
Nun steht die
Fahrt zurück nach Los Angeles an. Nicht dass wir das Fahren auf den überfüllten
Stadtautobahnen besonders lieben, aber wir haben eine Verabredung in einer
Autovermieter Firma. Romys Tochter Janine mit ihrem Freund Raphael übernehmen
dort heute ein Wohnmobil. Zusammen mit uns werden sie den Westen Amerikas
bereisen. Es wird für uns wieder eine neue Erfahrung sein auf die wir uns
freuen.
2 Kommentare:
Liebe Romy und Miro!
Wir wünschen euch eine schöne Zeit in Amerika. Paßt gut auf euch auf. Wir werden euch begleiten und freuen uns schon auf weitere Berichte....lg aus Tirol Bianca, Florian mit Simeon und Kira
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