Mittwoch, 4. Juni 2014

Anfang mit Problemen

Wir sitzen bereits im Flugzeug der Swiss mit Ziel Los Angeles und der Kapitän meldet: „boarding completed“. Mental stellen wir uns auf den langen Flug ein, 13 Stunden sollen wir unterwegs sein. Doch gut eine halbe Stunde geschieht gar nichts, dann meldet sich der Kapitän wieder: „Wir haben Probleme mit Triebwerk Nummer drei, es scheint, dass die Treibstoffzufuhr undicht ist, wir müssen die Ursache finden“. Es dauert eine weitere geschlagene Stunde bis fest steht, dass das Problem nicht behoben werden kann. Wir müssen das Flugzeug wechseln. Das geht natürlich nicht sofort. So können wir erst mit vier Stunden Verspätung endlich abheben. Dafür ist der Flug sehr ruhig und die Einreiseformalitäten in Los Angeles gehen zügig von statten. Ein Taxi bringt uns zum einem Motel in Norwalk, einem Teil von der Grossagglomeration Los Angeles, wo wir übermüdet ins Bett fallen.

Am Morgen ist es bewölkt. Das passt gut, denn ich muss fast eine Stunde zu Fuss zu der Spedition laufen, wo ich den Brummi vor gut fünf Monaten zurückgelassen habe. Dort steht er noch immer wie ich mit grosser Erleichterung feststelle. Allerdings ist die riesige Halle mit Oldtimerautos vollgestellt, die zum Export bestimmt sind, vorwiegend sind es alte Porschetypen. Es muss zuerst eine Gasse zum Brummi, der ganz hinten in einer Ecke steht, freigemacht werden. Dazu bietet der Chef das gesamte Büropersonal auf. Einige der Oldtimer kann man noch starten, andere müssen von Hand zur Seite geschoben oder mit einem Hubstapler weggezogen werden. Nach gut einer halben Stunde harter Arbeit ist dann der Weg frei. Der Brummi lässt sich zwar etwas Zeit, dann aber springt der Motor an und wir verlassen die Halle. Als Dank verteile ich an alle Beteiligten Schweizer Schokolade. Den Rest des Tages verbringen wir mit Einkaufen, Auspacken und Vorbereitungen für die Abfahrt am nächsten Tag.

Zuerst fahren wir nach Riverside, etwa 50 Meilen von Los Angeles entfernt. Das ganze Gebiet ist ein einziger Siedlungsbrei, auf den teils achtspurigen Autobahnen herrscht ein immenser Verkehr. An diese Art Auto zu fahren müssen wir uns noch gewöhnen. Das Städtchen Riverside hat ein hübsches Zentrum mit Gebäuden aus der Zeit, wo Kalifornien noch spanisch war. Besonders das „Mission Inn“, stilvoll mit antiken Möbeln und Gemälden ausgestattet, gefällt uns sehr. Dann sind wir aber schon in der Wüste, das Thermometer im Auto zeigt bald 40 Grad und mehr. In Palm Springs besuchen wir den „Indian Canyon“ mit seinen grünen Palmen. Der Kontrast zu der trockenen Umgebung könnte nicht grösser sein…………….



Spät am Nachmittag erreichen wir den nördlichen Eingang des „Joshua Tree National Parks“. Zuerst erstehen wir für 80 $ den Jahrespass für alle US- Nationalparks. Dieser Park hier wurde nach dem in grosser Zahl wachsenden Wüstenbaum, dem Joshua Tree, benannt. Die Gegend ist wüstenhaft mit vielen runden Granitfelsen. In einem einfachen Campingplatz verbringen wir unsere erste Nacht in Amerika im Auto. Wie schon gesagt, es ist heiss hier und das erschwert die Wanderungen am nächsten Tag erheblich. Trotzdem nehmen wir einige von den markierten Wanderwegen unter die Füsse. Aber ohne genügend Wasser mitzunehmen wäre es leichtsinnig.



Der abrupte Übergang von den frühlingshaften Temperaturen in der Schweiz zur Wüstenhitze Kaliforniens macht uns zu schaffen. Die wilde Landschaft entschädigt uns aber für die Strapazen. Mit einem unerwarteten Problem haben wir bei der Rückkehr zum Auto zu kämpfen. Die wilden Bienen (oder sind es Wespen?) sind hier besonders aggressiv. Zu dieser Zeit brauchen sie anscheinend Wasser und in der Wüste ist ihnen alles recht. Sie finden etwas Feuchtigkeit im Ablaufrohr unter dem Auto und sie verteidigen den Platz so, das wir beim Einsteigen sehr aufpassen müssen, nicht angegriffen zu werden. Beim Fahren werden wir die meisten los und die wenigen, die trotzdem im Rohr geblieben sind, spülen wir mit Wasser runter. Sorry, ihr habt uns auch nicht gefragt, ob ihr bei uns wohnen könnt.



Nun steht die Fahrt zurück nach Los Angeles an. Nicht dass wir das Fahren auf den überfüllten Stadtautobahnen besonders lieben, aber wir haben eine Verabredung in einer Autovermieter Firma. Romys Tochter Janine mit ihrem Freund Raphael übernehmen dort heute ein Wohnmobil. Zusammen mit uns werden sie den Westen Amerikas bereisen. Es wird für uns wieder eine neue Erfahrung sein auf die wir uns freuen.

2 Kommentare:

Family+Friends hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Family+Friends hat gesagt…

Liebe Romy und Miro!

Wir wünschen euch eine schöne Zeit in Amerika. Paßt gut auf euch auf. Wir werden euch begleiten und freuen uns schon auf weitere Berichte....lg aus Tirol Bianca, Florian mit Simeon und Kira