„Top End“ nennt
man in Australien den hohen Norden des Kontinents. Bekanntlich ist in
Australien alles anders, beginnend mit den
Jahreszeiten bis zu den Raumverhältnissen. Je weiter man nach Süden fährt,
desto kühler wird es und umgekehrt.
Bei der
Weiterfahrt donnern uns riesige Lastwagen mit vier Anhängern, ganze 55 Meter
lang, sogenannte Road Trains, mit grosser Geschwindigkeit entgegen. Besser,
wenn man an den Strassenrand ausweicht, denn zum Bremsen brauchen diese Ungetüme
sehr lange Strecke. Sie transportieren Uranerz aus den umstrittenen Minen
mitten im National Park zum nächsten Hafen.
Australien ist
ein Camper Land, es scheint, dass das die ganze Bevölkerung mit Wohnwagen oder
Wohnmobilen unterwegs ist. Überall stehen Campingplätze zur Verfügung. Von ganz
einfachen Anlagen mit nur einem Plumsklo bis zu Luxusanlagen mit Swimmingpool.
Im Nationalpark muss man sich auf diesen Plätzen oft selber registrieren. Man
schreibt den Namen und die Fahrzeugnummer auf ein Couvert, legt das Geld
hinein, klebt es zu und wirft es in eine Box.
Oft steigen
riesige Rauchwolken am Horizont auf. Das Land wird kontrolliert abgebrannt, um
den alles vernichtenden Waldbränden in der Trockenzeit die Nahrung vorher zu entziehen.
Manchmal kommen die Flammen bedrohlich nah an die Strasse und ein dicker Rauch
behindert die Sicht. Aber – alles ist unter Kontrolle – sagen die Rangers. Besonders
dramatisch wirkt das Schauspiel in der Nacht, da bilden die Flammen gewaltige, rote
Streifen am Horizont.
Da aber das
Land schon lange an Siedler verkauft wurde, zahlt man den Aborigines eine
Entschädigung in Form einer Unterstützung. Leider wird dieses Geld oft für
Alkohol verwendet. Es ist ein trauriger Anblick diese verwahrlosen Menschen zu
sehen, meistens in der Nähe von Geschäften, die Alkohol verkaufen. Da das
Alkoholtrinken in der Öffentlichkeit nicht erlaubt ist, füllen sie ihn einfach in
eine Cola- Flaschen um.
Es gibt viele
Tiere im Park. Doch eine Sorte ist besonders lästig. Nein, es sind nicht die
Krokodile, es sind gemeine Moskitos. Sie sind schon am Tag sehr unangenehm,
aber nach Sonnenuntergang starten sie ihre Offensive erst wirklich. Wehe dem,
der sich nicht mit Netz oder Mückenschutzmittel wehren kann. Doch zum Glück hat
Romy vorgesorgt und neue Moskitonetze für die Schiebetür und die Heckklappe aus
der Schweiz mitgebracht. Nebst menschlichem Blut lieben die Viecher auch die
Computerbildschirme. Am Abend am Laptop draussen zu arbeiten ist unmöglich, denn
bald verhindert eine krabbelnde Schicht die freie Sicht. Es bleibt ein
wichtiger Trost – in Australien übertragen Moskitos keine Malaria.
In Yellow Water
unternehmen wir eine Flussfahrt auf dem“ Aligator River“. Nein, Aligatoren
leben hier keine. Die ersten Siedler haben diese Gattung verwechselt. Fast
lautlos gleitet das Boot im Wasser. Wir können in Ruhe viele Vögel beobachten,
die Rangerin, die das Boot steuert, gibt uns Erklärungen, nennt die Namen der
Vögel. Krokodile sehen wir auch, meistens aber nur den Kopf. Doch da liegt ein
prächtiger Kerl am Ufer, sicher vier Meter lang. In freier Bahn möchten wir ihm
nicht begegnen. Es gibt kommerzielle Touren, bei welchen man mittels
Fleischbrocken Krokodile
anlockt und sogar zum Springen bringt. Dieses
anlockt und sogar zum Springen bringt. Dieses

Eines Abends, wir
sind gerade in Katherine, überraschen uns riesiges Knallen verbunden mit
Feuerwerk. Heute wird hier der Northern Territory Day gefeiert. Es ist der Tag,
an welchem Northern Territory ein gleichberechtigter Bundesstaat von Australien
wurde. Vorher war es lange Zeit nur ein Verwaltungsgebiet, ein Territory eben.
Uns erinnern die Feierlichkeiten an den ersten August in der Schweiz,
allerdings fehlen hier die Höhenfeuer. Aber festliche Ansprachen gibt es schon.
Unser Reiseleben
ist zum gewohnten Rhythmus zurückgekehrt, wir sind wieder unterwegs. Fahren
wohin wir wollen, halten wo es uns gefällt. Ausser es steht da keines von
diesen Verbotsschilder. So vergehen die Tage, einer nach dem anderen. Die Hitze
in Darwin ist einer angenehmen Nachtkühle gewichen. Uns freut es. Und es geht
uns gut. Nur an die hohen Preise haben wir uns noch nicht ganz gewöhnt.
1 Kommentar:
Hallo Ihr zwei. Mit einem gewissen Neid lesen wir eure Blogeinträge und sind immer gespannt was ihr so erlebt ca. 1 Jahr nach uns. Nur auf die Mossies und Fliegen sind wir nicht neidisch. Das haben wir noch in "allerbester" Erinnerung. Viele Grüsse von Lola, Jan und Liliane
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