Die meisten Leute leben in einem Haus. Wir auch, doch unser
Haus hat bekanntlich vier Räder und steht jeweils immer wieder an einem anderen
Ort. Aber diesmal ist es anders, wir leben in einem richtigen Haus! Und es ist
nicht irgendein Haus. Es hat eine riesige Terrasse mit Meeresblick, rund herum wachsen
Kokospalmen und Bananenstauden und es steht mitten in der Natur. Die nächsten Nachbarn
sowie eine Autostrasse sind weit weg. Ein kleines Paradies sozusagen.
Nun .muss
ich aber erklären wie wir dazu gekommen sind. Wir wollten schon immer ein paar
Tage Strandurlaub einschalten hier in Thailand. In Krabi haben wir angefangen
und wollten weiter nach Phuket fahren, doch war uns der Rummel dort eigentlich
zu viel. Zu viele Touristen, zu viel Aktivitäten. Da kam uns die Einladung von
Bianca und Florian sehr willkommen. Die beiden sind mit unserer Gruppe im
letzten Jahr eine Teilstrecke durch Tibet gefahren. Allerdings nicht nach Nepal
wie wir, sondern direkt nach Südostasien.
Während wir in der Schweiz den Winter
verbracht haben, sind sie in Laos, Thailand, Malaysia und Kambodscha
herumgereist. Nun geht ihre Reise langsam dem Ende entgegen, ihr Auto wird bald
nach Europa verschifft. Sie haben sich zum Schluss ihrer Reise etwas Besonderes
geleistet und ein Haus auf Kho Samui gemietet. Eben das Haus, das ich am Anfang
erwähnt habe. Gern haben wir Phuket links liegen lassen und folgten der
Einladung. Die Insel Kho Samui ist wirklich eine Perle unter den thailändischen
Inseln - ohne jede Hektik. So sitzen wir nun auf der besagten Terrasse bei Gin
und Tonic, schauen dem Sonnenuntergang zu und erzählen und erzählen. Über das
was wir und was sie erlebt haben. Über Bekannte, die wir und sie unterwegs
getroffen haben. Oft stellen wir fest, dass die Welt eigentlich klein ist. Sie
haben Reisende getroffen, die wir auch irgendwo getroffen haben. Oder sie haben
von Leuten und Vorkommnissen gehört, von denen wir auch gehört haben. Für uns
besonders wichtig – sie haben Länder und Gebiete bereist, die noch vor uns
liegen. So bekommen wir jede Menge nützlicher Tipps.
Wir sind in richtiger Urlaubstimmung. Es wird lange
geschlafen, ausgiebig gefrühstückt und noch ausgiebiger gefaulenzt. Kochen
kommt nicht in Frage, wir essen auswärts. Das Meer ist türkisblau, der Sand am
Strand goldfarben und das Wasser auch für Romy warm genug. Es heisst also das
Leben geniessen. Im Hier und Jetzt, wie schön ist das nach dem Stress mit
Verschiffung von Kolkata. Ja, Kolkata scheint für uns jetzt auf einem anderen
Planeten zu liegen. Ein Gedanke kommt auf – vielleicht so ein Haus kaufen, um
hier, wenigstens für ein paar Monate im Jahr zu leben, träumen ist ja erlaubt.
Aber das Reisen kommt auch nicht zu kurz. Wir buchen einen
Ausflug mit dem Boot zu den unbewohnten Nachbarinseln, machen eine Wanderung zu
einem Wasserfall und umrunden die Insel.
Bianca und Florian bleiben bis Mitte September hier, der
Rückflug ist schon gebucht. Nach sechs gemeinsamen Tagen verabschieden wir uns,
packen unsere Sachen ins Auto und verlassen die Insel. Die Fahrt Richtung
Bangkok liegt vor uns. Es bleiben schöne Erinnerungen – vielen herzlichen Dank
für alles, liebe Bianca, lieber Florian.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen