Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei – das ist
allgemein bekannt. Auch für uns gehen die schönen Tage auf Ko Samui zu Ende. So
wie wir gekommen sind verlassen wir mit der Fähre die Insel und fahren zu den
Stränden an der Westküste nach Khao Lak.
Von diesem Strand schwärmten alle uns
bekannten Reisenden. An Weihnachten und Neujahr haben dort teilweise bis zu
zehn Fahrzeuge unter den Kokospalmen gestanden, wurde uns mit Begeisterung
berichtet. Wir haben aber leider nicht so eine gute Zeit erwischt – der Strand
ist zwar da, das Meer und die Palmen auch und sogar die Massagefrauen, sonst
aber niemand. Darum bleiben wir nicht lange und fahren weiter Richtung Norden.
Gleich wie in Malaysia sind hier die Ölpalmen sehr verbreitet. Wir kommen zu
einem breiten Fluss der hier die Grenze zu Myanmar bildet. Das Ufer auf der
anderen Seite ist mit dichtem, undurchdringlichen Urwald bedeckt, kein Dorf,
kein Mensch. ist zu sehen. Vielleicht 50Meter Wasser trennen uns von dem Land,
durch das wir so gerne gefahren wären. Es hat nicht sein dürfen, etwas Wehmut befällt
uns beim Blick auf die gegenüber liegende Seite. So bleibt uns hier nur die
Besichtigung einer Höhle mit Fledermäusen auf der thailändischen Seite. Ein
Mann, der im Fluss fischt, fällt uns auf, besser gesagt wir ihm. Beim Gespräch
stellt sich heraus, dass er ein Amerikaner ist, der als Manager für eine
amerikanische Ölfirma arbeitet. Beim Abschied bekommen wir eine Einladung in
sein Haus in Bangkok.
Immer weiter geht es Richtung Norden. Die Ölpalmen werden
irgendwann von Reisfeldern abgelöst. Die Zahl der Dörfer nimmt zu, der Verkehr
wird dichter, wir haben die Vororte von Bangkok erreicht. Der GPS leistet nur
bedingte Hilfe, denn oft laufen vier Strassen parallel oder sogar übereinander,
das Gerät ist eindeutig überfordert -ich übrigens auch. Zum Glück kann ich mich
an den Ampeln etwas erholen, die Rotphasen dauern jeweils über eine Minute lang.
Die Hinweisschilder sind zwar vorhanden, leider kommen die Namen nicht auf unserer
Strassenkarte vor. Langsam arbeiten wir uns zu unserem Guest House in der Nähe
der berühmten Khao San Strasse vor. Wir werden in Bangkok wieder in einem Guest
House wohnen und die Stadt zu Fuss erkunden.
Natürlich können wir die weltbekannten Sehenswürdigkeiten nicht
links liegen lassen – Grand Palace, Wat (Kloster) Pho mit dem liegenden Buddha,
Wat Arun und andere Tempel. Dort sind wir leider nicht die einzigen. Ganze
Busladungen, vorwiegend chinesischer Touristen, mindern etwas die Freude an den
farbenprächtigen Anlagen, wir werden geschubst und müssen lange anstehen. Doch
die Stadt ist gross und sie hat Hunderte von Klöstern und Tempeln die
vielleicht nicht so bekannt sind aber nicht minder schön.
Für sie hat der Pauschaltourist natürlich keine Zeit in seinem Programm - zu unserem Vorteil. Aber wenn wir uns auch noch so anstrengen würden, um alle Klöster und Tempel zu sehen, bräuchten wir Monate.
Für sie hat der Pauschaltourist natürlich keine Zeit in seinem Programm - zu unserem Vorteil. Aber wenn wir uns auch noch so anstrengen würden, um alle Klöster und Tempel zu sehen, bräuchten wir Monate.
Selbstverständlich bietet die Stadt viel mehr als nur Tempel.
Das interessanteste in Bangkok ist das Strassenleben. Die engen Gassen mit
Garküchen, Tuck-Tucks, die durch die Strassen rattern, Märkte und vor allem der
Fluss und Kanäle. Unzählige Boote tummeln sich auf dem Wasser, grosse und
kleine, schnelle und langsame. Es grenzt an Wunder, dass hier nicht zu einer
Kollision kommt. Und für die „Fussfaulen“ kann es nichts Besseres geben als die
Stadt vom Wasser aus zu erkunden. Das Leben hier hat viele Seiten. Die
Massagesalons, die die verschiedensten Arten von Massage anbieten - alles
anständig natürlich. Auch wir anvertrauen unsere müden Füsse den kundigen
Händen der Massagefrauen. Da sind noch die unzähligen Schneidergeschäfte, die
in 24 Stunden für wenig Geld Massanzüge fertigen. Die Optiker und Dentisten – neue
Brille oder Gebiss, alles kann man schnell und billig haben. Es leben auch viel
Fremde in der Stadt, teilweise illegal. Den hier lebenden Europäern verdankt
man den guten Kaffee, Kuchen und nicht zuletzt das dunkle Brot. Klar erreichen
die Preise für solche „Leckereien“ europäisches Niveau aber wer monatelang das
pappige weisse Brot gegessen hat, kümmert sich nur am Rand darum.
Dann läutet eines Abends unser Mobiltelefon. Was ich noch
nicht geschrieben habe, wir haben eine thailändische Nummer. Es ist der
Amerikaner, den wir beim Fischen kennengelernt haben. Er wiederholt seine Einladung
und wir sagen gerne zu. Am nächsten Tag holt er uns mit seinem Dienstauto (mit
Chauffeur) ab. Und so bekommen wir die Gelegenheit das Leben eines
internationalen Managers aus der Nähe zu erleben. In seinem schönen, im
thailändischen Stil eingerichteten Haus, bei gutem Essen und einer Flasche
französischen Wein reden wir über Gott und die Welt bis tief in die Nacht.
David hat sehr grosses Interesse an der Art unseres Reisens, offen spricht er
davon gerne auch etwas Ähnliches zu unternehmen, was wir ihm auch gerne
glauben. Danke David für diesen besonderen Abend. Und deinem Fahrer, dass er
uns zum Hotel zurückgebracht hat. Alleine wäre es etwas schwierig, denn so
einen guten Wein haben wir zuletzt in der Schweiz getrunken.
Aber auch hier gilt das vorweg gesagte – alles hat ein Ende.
Wir verlassen Bangkok genauso mühsam wie wir gekommen sind. Diesmal ist die
Richtung nach Osten, zu der kambodschanischen Grenze. Auf dem Rückweg von Laos
werden wir noch einmal nach Thailand kommen. Es hat nicht viel Sehenswürdigkeit
unterwegs, die eine hat es aber in sich.
In einem Schuppen ist ein Mechaniker
daran den rostigen alten VW Bussen ein zweites Leben zu geben. Romy sagt es
nicht viel aber ich bin begeistert. So einen alten VW- Bus - Oldtimer zu fahren
war immer mein Traum. Vielleicht einmal später, denn jetzt ist das Reisen dran.
Morgen werden wir ein neues Land betreten, was wird uns in Kambodscha erwarten?
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