Heute ist der lange ersehnte Tag. Nach den ganzen Erfahrungen
der letzten vier Wochen trauen wir der Sache nicht ganz und buchen noch eine zusätzliche
Nacht im Hotel. Wir wissen nur eins – gestern ist das Schiff angekommen, aber
ob wir den Brummi heute bekommen werden? Unser guter Helfer Thomas (ein
Chinese) hilft uns mit den letzten Papieren und bringt uns dann mit seinem Auto
in den Hafen. Der Eintritt ist einfach, wir müssen nur die Pässe abgeben.
Und
dann stehen wir vor ihm – dem blauen Container. Der Siegel wird aufgebrochen,
die Türe aufgemacht und der Brummi kommt zum Vorschein, noch immer mit dicken Stahlseilen
gefesselt. Alles da, nichts fehlt ausser einer Stirnlampe, die sich der Zöllner
in Indien ausgeliehen hat (und vergessen hat zurück zu geben).
Mit einem feierlichen Gefühl fahre ich ihn ans Sonnenlicht,
wir haben ihn wieder! Wir sind froh, dass es unsere letzte Nacht im Hotel ist.
Trotz Hitze freuen wir uns schon darauf im Bus schlafen zu können.
Am nächsten Tag fahren wir los, entlang der Westküste der
Malaysischen Halbinsel Richtung Norden. Wir haben Malaysia vor sechs Jahren
ausgiebig bereist und so fahren wir zügig nach Thailand. Langsam finden wir zu unseren
Reiserhytmus zurück. Und ich geniesse die feinen Kochkünste von Romy wieder, nach
einem Monat indischer und malaiischer Küche haben wir beide Lust auf etwas
anderes.
Über eine 15 km lange Brücke kommen wir nach Penang. Dort
wollen wir mit einem Schiffsagenten sprechen, den uns Bekannte empfohlen haben.
Er soll für uns eine Verschiffung (brr – schon wieder) organisieren. Nicht
jetzt gleich, sondern erst nachdem wir die zweite Reiseetappe beendet ist. Es
kommen zwei Destinationen in Frage – nach Hause oder nach Australien, im Moment
ist noch alles offen………..
Die Landschaft hier an der Westküste ist nicht berauschend.
Es scheint, dass das ganze Land mit Ölpalmen-Plantagen bedeckt ist. Malaysia
ist einer der grössten Palmölproduzenten der Welt. Dies bringt nicht nur Geld
sondern auch sichtbar ökologische Schäden mit sich. An der flachen, schlammigen
Küste selber wachsen dicke Mangrovenwälder. Doch wir haben einen der wenigen
Sandstrände gefunden. Da bleiben wir über Nacht und feiern unter Kokospalmen
meinen Geburtstag nach. Romy zaubert eine Flasche französischen Champagner
hervor, schön gekühlt in unserer Kühltruhe, es gibt ein wirklich würdiges Fest,
wenn auch zwei Tage verspätet.
Der Grenzübertritt nach Thailand gestaltet sich problemlos.
Nur existiert die Schweiz im thailändischen Computersystem für Fahrzeugregistration
nicht. Ja es fahren wahrscheinlich nicht viele Schweizer Autos über diesen
kleinen Grenzübergang. So werde ich kurzfristig zum malaysischen
Staatsangehörigen, schliesslich kommen wir ja von dort, so die Begründung. Aber
ich hätte auch ein Bürger von Swasiland werden können. Auch unser Autotyp gibt
es nicht im System. Also wird der VW zum Toyota und wir können einreisen.
Es ändert sich zuerst nicht viel nach der Grenze. In den
südlichen Provinzen Thailands leben wie in Malaysia mehrheitlich Moslems und
vielleicht ist dies der Grund, warum es an der Strasse viele Kontrollposten gibt.
Es gibt hier immer wieder Anschläge von Separatisten. Erst später stossen wir
auf die ersten farbenfrohen Thai-Tempel.
Wenn man Thailand sagt, denkt man vor
allem an Badeurlaub. Und so ist auch unsere erste Station Krabi an der
Westküste. Von dort aus erreicht man mit dem Boot viele Badeinseln, unter ihnen
auch die mit dem romantischen Namen Kho Phi-Phi.
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