Donnerstag, 2. August 2012

Es geht doch weiter


Heute ist der lange ersehnte Tag. Nach den ganzen Erfahrungen der letzten vier Wochen trauen wir der Sache nicht ganz und buchen noch eine zusätzliche Nacht im Hotel. Wir wissen nur eins – gestern ist das Schiff angekommen, aber ob wir den Brummi heute bekommen werden? Unser guter Helfer Thomas (ein Chinese) hilft uns mit den letzten Papieren und bringt uns dann mit seinem Auto in den Hafen. Der Eintritt ist einfach, wir müssen nur die Pässe abgeben.

Und dann stehen wir vor ihm – dem blauen Container. Der Siegel wird aufgebrochen, die Türe aufgemacht und der Brummi kommt zum Vorschein, noch immer mit dicken Stahlseilen gefesselt. Alles da, nichts fehlt ausser einer Stirnlampe, die sich der Zöllner in Indien ausgeliehen hat (und vergessen hat zurück zu geben).
Mit einem feierlichen Gefühl fahre ich ihn ans Sonnenlicht, wir haben ihn wieder! Wir sind froh, dass es unsere letzte Nacht im Hotel ist. Trotz Hitze freuen wir uns schon darauf im Bus schlafen zu können.
Am nächsten Tag fahren wir los, entlang der Westküste der Malaysischen Halbinsel Richtung Norden. Wir haben Malaysia vor sechs Jahren ausgiebig bereist und so fahren wir zügig nach Thailand. Langsam finden wir zu unseren Reiserhytmus zurück. Und ich geniesse die feinen Kochkünste von Romy wieder, nach einem Monat indischer und malaiischer Küche haben wir beide Lust auf etwas anderes.
Über eine 15 km lange Brücke kommen wir nach Penang. Dort wollen wir mit einem Schiffsagenten sprechen, den uns Bekannte empfohlen haben. Er soll für uns eine Verschiffung (brr – schon wieder) organisieren. Nicht jetzt gleich, sondern erst nachdem wir die zweite Reiseetappe beendet ist. Es kommen zwei Destinationen in Frage – nach Hause oder nach Australien, im Moment ist noch alles offen………..
Die Landschaft hier an der Westküste ist nicht berauschend. Es scheint, dass das ganze Land mit Ölpalmen-Plantagen bedeckt ist. Malaysia ist einer der grössten Palmölproduzenten der Welt. Dies bringt nicht nur Geld sondern auch sichtbar ökologische Schäden mit sich. An der flachen, schlammigen Küste selber wachsen dicke Mangrovenwälder. Doch wir haben einen der wenigen Sandstrände gefunden. Da bleiben wir über Nacht und feiern unter Kokospalmen meinen Geburtstag nach. Romy zaubert eine Flasche französischen Champagner hervor, schön gekühlt in unserer Kühltruhe, es gibt ein wirklich würdiges Fest, wenn auch zwei Tage verspätet.


Der Grenzübertritt nach Thailand gestaltet sich problemlos. Nur existiert die Schweiz im thailändischen Computersystem für Fahrzeugregistration nicht. Ja es fahren wahrscheinlich nicht viele Schweizer Autos über diesen kleinen Grenzübergang. So werde ich kurzfristig zum malaysischen Staatsangehörigen, schliesslich kommen wir ja von dort, so die Begründung. Aber ich hätte auch ein Bürger von Swasiland werden können. Auch unser Autotyp gibt es nicht im System. Also wird der VW zum Toyota und wir können einreisen.
Es ändert sich zuerst nicht viel nach der Grenze. In den südlichen Provinzen Thailands leben wie in Malaysia mehrheitlich Moslems und vielleicht ist dies der Grund, warum es an der Strasse viele Kontrollposten gibt. Es gibt hier immer wieder Anschläge von Separatisten. Erst später stossen wir auf die ersten farbenfrohen Thai-Tempel. 


Wenn man Thailand sagt, denkt man vor allem an Badeurlaub. Und so ist auch unsere erste Station Krabi an der Westküste. Von dort aus erreicht man mit dem Boot viele Badeinseln, unter ihnen auch die mit dem romantischen Namen Kho Phi-Phi.

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