Botswana ist ein sehr flaches Land. Kein Berg oder nur ein
Hügel weit und breit. Und es ist sehr trocken und besteht fast nur aus Sand. Es
ist nicht eine Wüste ohne Bewuchs, es hat fast Bäume und Büsche überall. Zu
Abwechslung gibt es Pans. Das sind abflusslose Ebenen, in welchen das Wasser,
falls es einmal kommt, verdunstet. Eine Ebene, die wir durchfahren müssen,
heisst Sowa Pan. Sie ist etwa 120 km lang und 25-40 km breit. Normalweise ist
die Oberfläche hart und relativ gut zu befahren. Doch es lauert stets die
Gefahr, dass ein Fahrzeug einbrechen kann, denn im Untergrund lauert ein
bodenloser Schlamm. Und dann hilft, wenn überhaupt nur noch ein Traktor. Aber
der ist mindestens 100 km weit. Wir fahren nach Kubu Island. Es ist eine Erhöhung
mitten der endlosen Weite des Pans, darum wird es hier Insel genannt. Nun kommt
aber noch ein zusätzliches Unbill für uns dazu. Der Boden ist nach den
Regenfällen noch nicht ganz ausgetrocknet und teilweise bis mit 20 cm tiefem
Schlamm bedeckt. Da quälen wir uns durch. Der Schlamm spritzt bis zum Dach, die
Räder drehen durch. Nur nicht stehen bleiben ist die Devise. Einmal dreht sich
das Auto um die eigene Achse – völlig unvermittelt und ohne dass ich etwas
dagegen machen kann. Der Wagen schlingert wie auf Eis. Was ein Steckenbleiben
bedeuten würde, mag ich gar nicht
denken.
Die weisse Toyota Farbe ist durch eine dicke Schlammkruste überdeckt,
die in der heissen Sonne schnell eintrocknet. Doch wir schaffen es und „landen“
auf der Insel. Dort wachsen unzählige Baobab-Bäume. Ein unbekanntes Volk hat
dort vor sehr langer Zeit einige Steinmauer errichtet, wer das war und warum,
weiss man nicht. Eine Nacht verbringen wir dort in einem Camping, der zwar
einen Haufen Geld kostet, aber als Infrastruktur einzig eine Latrine hat. Es
soll hier eine mystische Stimmung herrschen, schreibt der Reiseführer. Doch wir
spüren nur den starken Wind, der am Auto rüttelt.
Am nächsten Tag müssen wir wieder „aufs Festland“. Zum Glück
ist die nördliche Zufahrt um einiges einfacher. Das nächste Ziel ist der Nxai
Pan National Park. Wie der Name sagt, handelt es sich auch hier um eine
abflusslose Ebene. Die Zufahrt besteht aus tiefem Sand, aber da wiederhole ich
mich… Die erste Nacht verbringen wir bei Baines Baobabs.
Es ist eine malerische
Baobab - Gruppe die dadurch bekannt wurde, dass sie der englische Maler und
Entdecker Baine 1860 auf Leinwand verewigt hat. Seitdem haben sich die Bäume
nicht verändert, was nicht wundert, denn die Baobabs werden über Tausend Jahr
alt. Wir sind ganz alleine hier, der nächste Mensch ist schätzungsweise
mindestens 50 km entfernt. Bei einem Feuer und einem Drink geniessen wir die
besondere Atmosphäre.
Da wir es im nächsten Camp im Nxai Pan bedeutend
spannender. Kaum haben wir uns eingerichtet glaube ich meinen Augen nicht. Kaum
sechs Meter entfernt trottet gemütlich ein Elefant durch das Camp. Das gehört
hier zum Alltag hören wir später. Die Sanitäranlagen sind durch eine Art
„Panzersperren“ mit scharfen Spitzen gesichert. Angeblich sind die Elefanten
ganz friedlich, doch wenn sie Durst haben und irgendwo Wasser spüren, können
sie durch ihre ungeheure Kraft alles kaputt machen.
Da ist es schon besser sie am Wasserloch im Park zu
beobachten. Einer nach dem anderen kommt zum Trinken. Sie bespritzen sich mit
Schlamm und planschen wie kleine Kinder. Bald zählen wir 15 Stück. Aber auch
andere Tiere kommen um zu trinken. Es scheint uns, dass jeder Tierart eine
bestimmte Zeit am Wasserloch vorbehalten hat. Und so kommen sie nacheinander –
Springböcke, Zebras, Strausse, Kudus, Gnus, Schakale und, und, und. Nur die
Löwen lassen sich nicht blicken - trotz stundenlangem Warten unserseits. Der
Tag vergeht wie im Nu und bei so viel Abwechslung leiden wir nicht so sehr
unter der grossen Hitze.
Dann fahren wir nach Maun. Das ist die einzige grössere
Stadt im Westen Botswanas und sie wird die Safarihauptstadt benannt. Hier
erfüllen wir uns ein lange gehegter Traum – ein Helikopterflug über Okavango
Delta.
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