Heute fahren wir
ins Spital von Chiang Mai. Es sind 6 Tage seit dem Unfall vergangen. Bis zehn
Tage kann man noch operieren, falls es sich als nötig er weist. Wieder durchlaufen
wir die ganze Spitalprozedur – Registrierung, Zuweisung zu der zuständigen
Abteilung, neue Röntgenbilder, das Gespräch und die Beurteilung durch den Arzt,
der Gang zu der Kasse. Dazwischen warten, warten und noch einmal warten. Dann
das Gespräch mit dem zuständigen Chirurgen. Er meint, eine Operation würde die
Beweglichkeit der Schulter verbessern. Allerdings könne diese auch durch eine
Operation nicht mehr zu 100 % hergestellt werden.
Um ganz sicher zu gehen fotografieren wir die neuen Bilder ab Bildschirm ab (heute bekommt man sie auf einer CD) und schicken sie der REGA-Ärztin. Sie hat sie dann einem Chirurgen vom Spital Winterthur zur Beurteilung vorgelegt und er war auch der Meinung, eine Operation sei nicht zwingend. Wir sind glücklich über diese Aussage und entscheiden uns, unsere Reise wie geplant fortzusetzen - auch wenn es für Romy umständlich ist. Wir wissen noch nicht, ob sie überhaupt im Bus schlafen kann. Das ist aber kein Problem, es hat ja eine Menge von Guest Houses und Hotels hier. Genauso ist es mit Kochen, man kriegt überall was und sonst bin ich gefordert. Ich glaube, für Romy wird die grösste Einschränkung sein, dass sie nicht mehr so gut fotografieren kann. Und einen Gips in dieser Hitze und Luftfeuchtigkeit zu tragen ist auch nicht gerade lustig.
Um ganz sicher zu gehen fotografieren wir die neuen Bilder ab Bildschirm ab (heute bekommt man sie auf einer CD) und schicken sie der REGA-Ärztin. Sie hat sie dann einem Chirurgen vom Spital Winterthur zur Beurteilung vorgelegt und er war auch der Meinung, eine Operation sei nicht zwingend. Wir sind glücklich über diese Aussage und entscheiden uns, unsere Reise wie geplant fortzusetzen - auch wenn es für Romy umständlich ist. Wir wissen noch nicht, ob sie überhaupt im Bus schlafen kann. Das ist aber kein Problem, es hat ja eine Menge von Guest Houses und Hotels hier. Genauso ist es mit Kochen, man kriegt überall was und sonst bin ich gefordert. Ich glaube, für Romy wird die grösste Einschränkung sein, dass sie nicht mehr so gut fotografieren kann. Und einen Gips in dieser Hitze und Luftfeuchtigkeit zu tragen ist auch nicht gerade lustig.
Inzwischen sind,
nach der Veröffentlichung des letzten Blogbeitrags, viele liebe
Genesungswünsche für Romy eingegangen. Sie möchte sich auf diesem Weg bei allen
Bloglesern bedanken. Es tut sehr gut zu wissen, dass man im Unglück nicht
alleine ist. Vielen, vielen Dank.
Zuerst besuchen
wir Cordula und Jochen, zwei Deutsche, die schon 10 Jahre unterwegs sind. Ihnen
ist es gelungen im Jahr 2004 durch Myanmar zu fahren – ein Versehen der
Behörden, wie sie glauben, denn seither hat das niemand mehr geschafft,
bekanntlich leider auch wir nicht. Sie wohnen seit zwei Jahren in einem Haus in
der Nähe von Chiang Mai und der Landrover im Garten wartet bis es wieder weiter
geht. Wir verbringen den Nachmittag und Abend mit Erzählen. Es tut immer gut sich
mit Gleichgesinnten auszutauschen und den einen oder anderen Tipp zu bekommen.
Bevor wir Chiang
Mai endgültig verlassen wollen wir die „grösste“ Attraktion mit eigenen Augen sehen.
Es ist das „Tiger Kingdom“, wo etwa 40 Tiger leben. Nicht die Tiger sind die
eigentliche Attraktion, sondern dass man zu ihnen in die Gehege gehen kann - für
entsprechendes Eintrittsgeld und unter Aufsicht versteht sich. Dann kann man
die Tiger streicheln und sich mit ihnen, wie mit einer Hauskatze, fotografieren
lassen. Das findet grossen Zuspruch vor allem bei asiatischen Touristen. Die Tiger
lassen sich das ohne Murren gefallen, sie sind alle in Gefangenschaft geboren
und an Menschen gewöhnt. Die Frage ist natürlich berechtigt, wie dies mit einer
tiergerechten Haltung zu vereinbaren ist.
Nun Fahren wir
also weiter. Zuerst geht es in die östliche Richtung zur Grenze mit Myanmar.
Nachdem wir das städtische Gebiet um Chiang Mai verlassen haben, sind wir
wieder in der Natur, wir durchfahren eine hügelige Gegend mit schönen
Reisterassen, dicht am höchsten Berg Thailand vorbei. Mit seinen etwa 2200
Meter ist er aber nicht wirklich ein Riese. Wir bekommen ihn leider nicht zu
sehen denn sein Gipfel hüllt sich in Wolken. In der Nähe von Mae Siriang
erreichen wir die Grenze zu Myanmar und fahren gut 200 Kilometer an ihr entlang
Richtung Süden.
Unterwegs stossen
wir auf Dörfer, die eigentlich Flüchtlingslager sind. Die Flüchtlinge kamen
über den Fluss und suchten Sicherheit vor der Willkür und Verfolgung des Militärs
von Myanmar. Hier werden sie durch thailändische Behörden geduldet und durch
internationale Hilfsorganisationen betreut. Die Lager bestehen aus einfachen
Bambushütten mit Blätterdach, die dicht aneinander gebaut sind.
Scheinbar
werden sie nicht bewacht und die Leute können sich frei bewegen. Sie bebauen
kleine Felder in der Umgebung der Dörfer. Wenn aber Romy fotografieren will,
ist sofort jemand zur Stelle, der sie darauf hinweist, dass das Fotografieren hier
nicht erlaubt ist. Sie verstehen auch kein Englisch und damit ist kein Gespräch
möglich. Wir hoffen, dass mit der verbesserten politischen Situation in Myanmar
diese Menschen bald nach Hause kehren können.
Unser Ziel heute
ist Mae Sot. Hier überspannt eine „Freundschaftsbrücke“ den Fluss nach Myanmar.
Ausländer können ihren Pass deponieren und die Grenzstadt in Myanmar einen Tag besuchen.
Viele machen es um bei der Wiedereinreise ein neues thailändisches Visum zu
bekommen. Hier, über diese Brücke wären wir eingereist, wenn wir die
Genehmigung für Myanmar bekommen hätten.
Weiter geht es
nun, immer Richtung Süden. Fast jeder kennt den Film oder wenigstens das Lied
„Die Brücke am Kwai“. Es gibt sie aber wirklich, hier in der Nähe der Stadt
Kanchanaburi. Der Fluss heisst aber nicht Kwai, sondern Khwae. Die Geschichte,
die der Film erzählt, beruht auf wirklichen Ereignissen. Im Zweiten Weltkrieg
wurde Thailand vom japanischen Militär besetzt, wie auch ein Teil von Birma,
dem heutigen Myanmar, die damals eine britische Kolonie war. Ein weiteres
Vordringen Richtung Indien wurde vorbereitet. Aus diesem Grund wurde eine
Bahnlinie zu der Grenze gebaut um den Nachschub für den weiteren Vormarsch zu
ermöglichen. Der Bau wurde vor allem durch Kriegsgefangene ausgeführt.
Engländer, Amerikaner, Australier, Holländer und viele andere mussten hier
unter unvorstellbaren Bedingungen und oft nur mit blossen Händen schuften.
Tausende liessen hier ihr Leben, gestorben an Krankheiten, Unterernährung und
der Brutalität der japanischen Aufseher. Ein Kriegsfriedhof mit langen Reihen
der Grabsteine zeugt von diesen Verbrechen.
Die Brücke selber
ist nun eine Attraktion geworden. Ganze Busladungen, vor allem asiatischen
Touristen, werden herangekarrt und dürfen über die Brücke hin und zurück
laufen. Am Abend wird sie farbig beleuchtet. Rund herum gibt es eine grosse
Anzahl Andenken-Supermärkte, Restaurants und alles, was diese Touristen
angeblich brauchen. Der Rubel rollt. Irgendwie ist mir komisch zu Mute, wenn
ich denke, wie die Kriegsgefangenen hier damals gelitten haben.
Dann geht es
weiter Richtung Süden. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit um Malaysia rechtzeitig
zu erreichen.
Wir leben noch. |
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