Dienstag, 3. Dezember 2013

Alles hat ein Ende ???

Bevor wir Tasmanien verlassen, möchten wir noch ein sonderbares Tier näher kennenlernen. Wir haben Stunden in verschiedenen Nationalparks verbracht, still sitzend an Wasserlöchern und Bächen, wo sich dieses Tier laut Parkverwaltung aufhalten sollte. Vergeblich, wir haben kein einziges gesehen. In Tasmanien sollte dies möglich sein, allerdings leider nicht in der freien Natur, sondern in einer Aufzuchtstation. 

Diese befindet sich nicht sehr weit von einem Grindelwald entfernt (ja, diesen Ortsnamen gibt es in Tasmanien auch). Da fahren wir nun also hin. Das besondere Tier heisst Platypus, auf deutsch Schnabeltier. Es ist eine der sonderbarsten Mischungen, die die Natur je zustande gebracht hat. Den Entdeckern kam sie wie ein zoologischer Scherz vor. Das warmblütige, felltragende Tier sammelt mit seinem Entenschnabel Nahrung unter Wasser, schwimmt mit Hilfe der Schwimmhäute an den Füssen und steuert mit seinem Biberschwanz. Die Männchen sind mit einem Giftzahn ausgestattet. Die Weibchen legen wie Echsen Eier, die Jungen werden aber mit Milch aufgezogen. Einige Wissenschaftler betrachten den Platypus als „Prototyp“ der Säugetiergattung. In der geschlossenen Anlage, wo die Tiere in riesigen Aquarien leben, können wir sie sehr gut beobachten und zwar auch unter Wasser, was in der freien Natur nicht gut möglich wäre. Eine junge Frau, die, wie es scheint, in diese Tiere richtig vernarrt ist, führt uns durch die Anlage und erzählt uns viel Interessantes über diese Lebewesen und auch über Echidnas (Schnabeligel), die wir in der freien Natur aus nächster Nähe öfters beobachten konnten.

Nun ist es aber Zeit Tasmanien zu verlassen. Die Überfahrt ist sehr ruhig und am Morgen des nächsten Tages sind wir zurück in Melbourne.


Und es ist wieder einmal sehr heiss, das Thermometer zeigt 36 Grad, so dass wir nach den kalten Tagen in Tasmanien richtig ins Schwitzen kommen. Das ändert sich aber schlagartig, am zweiten Tag haben wir nur gerade noch 15 Grad. Wie uns die Eiheimischen berichten, sind solche Temperatursprünge in Melbourne ganz normal und kommen oft vor. Wir sind froh, dass wir alle Arbeiten am Auto am ersten Tag erledigen konnten: den Brummi gründlich waschen, aufräumen und alles packen was wir nach Hause mitnehmen wollen. Ja, traurig aber wahr, unser Aufenthalt in Australien geht zu Ende. 

Der Brummi wird wieder in einen Container gefahren und fest verschnürt, die schwere Tür geht zu und wird versiegelt. Ob und wann wir ihn wiedersehen? Romy hält noch die Container- und Siegelnummer mit ihrer Kamera fest, für alle Fälle. Aber eigentlich ist es für uns bereits Routine, es ist ja schon die dritte Verschiffung.

Zwei Tage bleiben uns noch um Melbourne zu erkunden. Rund um die Innenstadt können wir kostenlos mit einem Oldtimertram fahren. Wir bewundern den sehr schönen Botanischen Garten und das Stadion, wo Roger Federer seine Erfolge beim Melbourne Open feiern konnte.


Zu besichtigen gibt es weiter noch ein paar historische Gebäude, China Town, Captains Cook Geburtshaus, das man in Einzelsteine zerlegt aus England gebracht hat und die riesigen Markthallen vom Victoria Market, wo wir noch die letzten Souvenirs erstehen.


Dann fliegen wir wieder, ganze 25 Stunden lang über Doha nach Zürich. Das sind die längsten Stunden unserer Reise. Übermüdet kommen wir an. Wir sind wieder zu Hause. Und der Brummi? Habe ich es noch nicht gesagt? Er wird nach Nordamerika verschifft. Wir haben uns entschieden, unsere Seidenstrasse dorthin zu verlängern. Im nächsten Jahr, Fortsetzung folgt……..